Gesundheit
Allergien im Haushalt vermeiden – 9 hilfreiche Tipps
Allergische Erkrankungen sind für Betroffene oft mit Einbußen an Lebensqualität im Alltag verbunden. Wie sich Allergien im Haushalt vermeiden lassen, erfahren Sie hier.
Allergien bezeichnen krankhafte Abwehrreaktionen des Immunsystems auf fremde, aber eigentlich harmlose Umweltstoffe (Allergene). Die Beschwerden können variieren und reichen von Niesen, Schnupfen und tränenden Augen über Juckreiz und Schwellungen der Schleimhäute bis hin zu Magen-Darm-Problemen. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Institutes tritt bei fast jedem dritten Deutschen im Laufe seines Lebens eine allergische Erkrankung auf (1).
Allergien sind vielfältig
Allergien sind somit kein Problem von wenigen, sondern eines von vielen Menschen. Vielfältig sind vor allem die Substanzen, welche die Überempfindlichkeitsreaktionen des Immunsystems auslösen. Zu den häufigsten Auslösern von Allergien zählen:
- Pollen und Gräser
- Tiere
- Hausstaubmilben
- Nahrungsmittel
- Insektengifte
- Schimmelpilze
- Medikamente
- Kontaktallergene (z.B. Metalle, Reinigungsmittel, Latex etc.)
Wie lassen sich Allergien im Haushalt vermeiden?
Auch im eigenen Haushalt können sich eine Vielzahl von Allergenen befinden. Unterschieden werden hier vor allem Inhalationsallergene, welche über die Raumluft bzw. über die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen aufgenommen werden, und Kontaktallergene, die über die Haut in den Körper gelangen und Reaktionen auslösen. Die häufigsten Allergene im Haushalt sind Pollen, Hausstaubmilben und Tierhaare. Die wichtigsten Tipps, um Allergien im Haushalt zu vermeiden, sind:
1. Ärztliche Diagnose einholen
Ohne eine ärztliche Untersuchung lässt sich oft nicht sicher sagen, was genau eine Allergie auslöst. Auch Kreuzallergien können eine Rolle spielen, was ein gezieltes Vorgehen gegen die Allergieauslöser ebenfalls erschwert. Der erste Schritt ist daher immer das Gespräch mit dem Hausarzt. Die Diagnose basiert dann in der Regel auf mehreren Schritten. Die Anamnese bildet die Grundlage, da hier bereits mögliche Allergieauslöser im Patientengespräch konkretisiert oder ausgeschlossen werden können. Im Anschluss daran können Testungen durchgeführt werden. Am häufigsten werden Haut- und Bluttests angewendet.
2. Viel Lüften bei Hausstaubmilbenallergie
Ausgiebiges Lüften steht vor allem bei einer Hausstaubmilbenallergie im Vordergrund. Das Lüften senkt die Temperatur und Feuchtigkeit, was wiederum die Lebensbedingungen von Hausstaubmilben erschwert. Die Bettwäsche sollte nach dem Aufstehen ausgeschüttelt und die Bettdecke über die Bettkante gelegt werden, so können Matratze und Laken ebenfalls auslüften.
3. Richtig Lüften bei Pollenallergie
Während ausgiebiges Lüften gut gegen Hausstaubmilben hilft, kann dies bei Pollenallergikern im Sommer die Allergie verschlimmern. Wenn Sie gegen Pollen oder Gräser allergisch sind, sollten Sie entweder früh morgens oder spät abends lüften, wenn die Pollenbelastung am niedrigsten ist. Regenzeiten sollten ebenfalls zum Lüften genutzt werden, da Regen die Pollen aus der Luft wäscht. Kurzes Stoß- bzw. Querlüften ist einem langen Kipplüften gegenüber zu bevorzugen. Bei starken Pollenallergien können zusätzlich Pollengitter an den Fenstern angebracht werden, welche zum Lüften eingesetzt werden.
4. Allergiker-Bettwäsche
Hausstaubmilben finden sich zwar prinzipiell überall im Staub von Innenräumen, allerdings fühlt sich die Milbengattung in der Bettwäsche und der Matratze besonders wohl. Hausstauballergiker sollten daher auch die Bettwäsche samt Decken und Kissen regelmäßig waschen, wenn möglich bei mindestens 60 Grad. Zusätzliche Linderung verschaffen Bettbezüge für Allergiker, welche eine Barriere zwischen Mensch und Hausstaubmilben schaffen. Für Matratzen und andere textile Oberflächen können auch Milbenspray Sprühlösungen gegen Hausstaubmilben angewendet werden.
5. Regelmäßig feucht abstauben
Das eigentliche Allergen von Hausstaubmilben ist im Kot der Kleinsttiere zu finden. Wenn dieser trocknet und zerfällt, verbindet er sich mit dem Hausstaub und ist dann überall dort zu finden, wo Staub anfällt. Wichtig ist daher ein regelmäßiges und gründliches Abstauben, am besten feucht. Reduzieren Sie Staubfänger, die schwer zu putzen sind.
6. Teppiche und Polster nass saugen
In Teppichen und Polstern sammelt sich in der Regel besonders viel Staub an. Die regelmäßige Reinigung gestaltet sich hier etwas aufwendiger. Sofakissen sollten regelmäßig gewaschen und Teppiche und Polster regelmäßig mit einem Staubsauger abgesaugt werden. Bei starken Allergiebeschwerden können Teppiche und Polstermöbel mit einem Nasssauger zusätzlich auch mit Reinigungsmitteln feucht gereinigt werden. Deutlich einfacher gestaltet sich hingegen die Reinigung von Laminat und Polstermöbeln mit glatten Oberflächen, wie zum Beispiel Kunstleder.
7. Regelmäßig Haare waschen
Pollenallergiker sollten sich im Frühling und Sommer regelmäßig die Haare waschen, da sich hier im Laufe des Tages zahlreiche Pollen ansammeln. Am geringsten ist die Pollenbelastung in der Nacht, wenn direkt vor dem Zubettgehen geduscht und sich in einem anderen Zimmer entkleidet wird.
8. HEPA-Filter beim Staubsaugen
Sowohl bei Tierhaar-, Hausstaubmilben- und Pollenallergien lohnt sich ein Staubsauger mit HEPA-Filter. HEPA-Filter sind hocheffiziente Partikelfilter, die über 99,9 % der Schwebeteilchen aus der eingesaugten Luft entfernen, was verhindert, dass ein Teil der Allergene wieder vom Staubsauger ausgestoßen und im Raum verteilt wird. Luftreinigungsgeräte mit HEPA-Filtern sind ebenfalls im Handel erhältlich.
9. Nasenspülung bei Pollenallergie
Bei einer Pollenallergie kann eine regelmäßige Nasenspülung ebenfalls Linderung verschaffen. Nasenduschen sind in der Anwendung zwar etwas gewöhnungsbedürftig, wirken dafür aber effektiv bei Heuschnupfensymptomen, da die Nasenschleimhäute so von Pollen befreit werden können.