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Grabkerzen haben gegenüber normalen Kerzen eine deutlich längere Brenndauer. Aber warum darf man Grabkerzen nur einmal anzünden? Alles Wichtige dazu hier im Überblick.
Grablichter sind eine beliebte Möglichkeit der Gestaltung und Dekoration von Gräbern oder Orten des Gedenkens. Wer sich die Hinweise auf einer Grabkerze genauer anschaut, der findet wahrscheinlich auch den Hinweis, dass die Kerze nur einmal angezündet werden soll. Aber warum ist das so?
Warum man Grabkerzen nicht mehrmals anzünden sollte
Der Hauptgrund, warum Grabkerzen nur einmal angezündet werden sollen, ist, dass diese für ein mehrmaliges Anzünden schlicht nicht konzipiert worden sind. Bei den sogenannten Dauerbrennern ist Wachs, Docht, Gefäß und Deckel so aufeinander abgestimmt, dass die Kerze so lange und so langsam wie möglich abbrennt. Die Hitze verflüssigt das Wachs, welches dann durch den Docht (meist Baumwolle) nach oben gesaugt wird, wo es dann verbrennen kann. Wird die Grabkerze nun mehrmals angezündet, können Wachs und Docht nicht gleichmäßig abbrennen.
Statt einem gleichmäßigen Brennteller (der Bereich, aus dem der Docht das Wachs saugt), entsteht dann ein Loch, was bedeutet, dass Wachs an der Wand hängen bleibt. Fließt es später nach, kann der Docht ertränkt werden und die Kerze erlischt und kann nicht wieder angezündet werden. Wenn Sie eine Grabkerze dennoch mehrmals anzünden möchten, sollten Sie daher vor allem darauf achten, dass die Kerze nach jedem Anzünden mindestens so lange brennt, bis der ganze Brennteller flüssig geworden ist.
Warum sollte man Grabkerzen nicht in geschlossenen Räumen anzünden?
Ein weiterer Hinweis, den man oft auf Grabkerzen findet, ist, dass diese nicht in geschlossenen Räumen angezündet werden sollten. Kerzen können allgemein zwar gesundheitsschädliche Stoffe enthalten (1), allerdings haben auch viele Grablichter das RAL-Gütezeichen, welches das Einhalten von Mindeststandards mit Blick auf die Schadstoffbelastung garantieren soll. Wie sich solch eine Belastung bei dauerhaftem Gebrauch von Kerzen aller Art in Innenräumen auswirkt, bleibt dabei allerdings fraglich.
Kerzen für Innenbereiche müssen allgemein ganz andere Anforderungen erfüllen. Der Hauptgrund, warum Grabkerzen nicht in der Wohnung verwendet werden sollten, ist die erhöhte Brandgefahr im Vergleich zu normalen Kerzen (2). Das liegt zum einen an der meist größeren Menge Flüssigwachs und an den teilweise entzündlichen Kunststoffhüllen (3).
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Grabkerzen richtig verwenden
Damit Grabkerzen im Freien möglichst lange und einwandfrei brennen, sollte auf ein paar Dinge geachtet werden. Zum einen eignen sich für die unterschiedlichen Temperaturen verschiedene Wachsarten. Unterschieden werden Grabkerzen aus Paraffin, Kompositionsöllichter (Wachsmischungen aus Paraffin und Öl) und Grabkerzen aus reinem Pflanzenöl. Paraffinkerzen eignen sich eher für die warmen Monate, da der Schmelzpunkt relativ hoch ist. Kompositionsöllichter haben eine längere Brenndauer, sind aber für die warmen Monate weniger gut geeignet, da sich die Wachsmischung an warmen Tagen verflüssigen kann. Die längste Brenndauer haben Grabkerzen aus reinem Pflanzenöl. Hier ist die Wachsqualität am höchsten, allerdings eignen sich diese Kerzen ebenfalls eher für die kalten Monate. Beim Aufstellen von Grabkerzen sollten Sie neben den Produkthinweisen zudem auf die folgenden Dinge achten:
- Wählen Sie die zur Jahreszeit passende Kerze.
- Stellen Sie die Grabkerze gerade auf, damit diese gerade abbrennen kann.
- Der Docht sollte gerade sein beim Anzünden.
- Bei besonders niedrigen Temperaturen in ein Kerzenhäuschen stellen.
- Mehrere Grabkerzen sollten in Abständen von etwa 10 cm aufgestellt werden.