Studioregeln

Das erste Mal im Fitnessstudio – Die Gym-Knigge

Von |7. Mai 2023|Lesezeit: 11,8 Min.|
Das erste Mal im Fitnessstudio ist für jeden eine aufregende Sache. Alle wichtigen Regeln hier im Überblick.

Das erste Mal im Fitnessstudio ist für jeden eine aufregende Sache. Alle wichtigen Regeln hier im Überblick. Foto: Schäferle / Pixabay.com

Das erste Mal im Fitnessstudio ist für jeden eine aufregende Geschichte. Man sieht unzählige Geräte, von denen man einfach nur hofft, dass sie einen nicht verletzen, sobald man sie anfasst. Die wichtigsten Regeln haben wir für euch in diesem Artikel zusammengefasst.

Die meisten Leute haben nicht wirklich was mit Sport am Hut, wenn sie zum ersten Mal in ein Fitnessstudio gehen und fühlen sich dem entsprechend unsicher. Gute Fitnessstudios holen neue Mitglieder gut ab, machen Einweisungen und erstellen einen Trainingsplan. Außerdem gehen gute Trainer auf die einzelnen Übungen ein, damit hier von Anfang an nichts falsch gemacht wird. Solche Studios sind aber auch recht teuer, weshalb sich viele für ein Budget-Studio entscheiden. Hier wird man oft von Anfang an alleine gelassen, da nicht genügend Personal da ist oder die Trainer einfach nicht über die Erfahrung verfügen, um individuell auf das Mitglied einzugehen.

Das erste Mal im Fitnessstudio – 17 wichtige Regeln

Egal in welchem Studio man sich befindet, man betritt eine andere Welt und am Anfang dauert es oft lange, bis man hier ankommt. Um dich in dieser anderen Welt zurechtzufinden und diese zu verstehen, sollte man ein paar Dinge beachten.

1. Sei ein Vorbild

Das eigene Verhalten im Fitnesscenter hat viel damit zu tun, was man selber für ein Umfeld haben möchte. Merk dir das bei deinen ersten Besuchen im Fitnessstudio und sei ein Vorbild und schwimme nicht mit dem Strom und entschuldige dein eigenes Verhalten nicht damit, dass es alle so machen. Bei sich selber zu bleiben ist später auch für ein erfolgreiches Training wichtig. Hier bringt es auch nichts, wenn du nur Übungen machst, die alle machen, welche aber schlecht für dich sind. Hier gilt, wie woanders überall auch, eine bessere Welt fängt bei dir selber an. Also fang mit den Verhaltensregeln im Fitnessstudio immer bei dir selber an.

2. Geräusche sind normal, aber man kann es auch übertreiben

Wer Sport macht, der schwitzt und strengt sich an. Hier entstehen auch mal Geräusche, das ist völlig ok. Anders als der Pups im Yogakurs gehören Urschreie beim Pumpen nicht ins Gym. Wenn jeder im ganzen Studio mitbekommen soll, wie krass du bist, dann geh bitte rum und sag das den Leuten einzeln, aber stresse die Leute nicht mit Affengebrüll. Man kann sich auch leise anstrengen. Auch das Knallen von Gewichten ist ein klassisches NoGo, was schon seit der Geschichte von Fitnessstudios den Sportlern traditionell auf den Sack geht. Die Gewichte klatschen schon mal aneinander. Das passiert, wenn man sich auf die Übung konzentriert, wer aber merkt, dass sich alle anderen Mitglieder nach jedem deiner Sätze auf den Boden werfen und die Frauen weinen, weil alle denken, dass eine Bombe explodiert ist, ja dann solltest du vielleicht doch etwas zärtlicher zu den Gewichten sein.

3. Jemanden in einem Satz anlabern

Die Legende besagt, dass Menschen, die einem im Satz anquatschen, von einer dunklen Macht geschickt worden sind, nur um das Training der anderen zu sabotieren. Wer eine Übung macht, der hat keinen Bock mit dir zu reden, so lange die Übung nicht vorbei ist. Mach hier nicht den Fehler und quatsch die Leute dabei an und frag, wie lange sie das Gerät noch brauchen oder was sie zum Frühstück hatten. Wenn du eine Frage hast, dann sind eigentlich alle Leute offen dafür, dir zu helfen. Sollte also jemand grade eine Übung ausführen und du hast eine Frage an ihn oder sie, dann halt dich im Hintergrund auf und lass denjenigen seine Übung fertigmachen. Feintuning ist hier das Stichwort. Nichts sagen und dich beim Kreuzheben direkt hinter ihn zu stellen ist auch nicht grade diskret. #NoHomo…

4. Den Macho ablegen

Wir alle wollen die Geilsten sein. Warum? So bekommen wir Bestätigung und es fühlt sich einfach gut an. Grade in Fitnessstudios wird man gesehen, weil es ja irgendwo ein öffentlicher Ort ist. Zu einem normalen Verhalten im Fitnessstudio gehört es auch nicht, den Angeber zu spielen. Menschen, die angeben, haben eine echt komische Ausstrahlung und das spürt man. Wer im Fitnessstudio bei den Übungen gut aussehen möchte, nur um die Mädels zu beeindrucken, stresst nicht nur sich selber, sondern auch die Mädels. Wer zum ersten Mal im Fitnessstudio ist, der sollte es unbedingt üben, sich auf sich selbst und sein Training zu konzentrieren. So holst du am meisten aus deinem Workout raus und außerdem kommt das auch bei den Mädels besser an. Neben Machos und Angebern fühlen sich die meisten Leute generell einfach unwohl.

5. Posing im Spiegel – Studio Knigge – Fail…

Grade am Anfang wirst du im Fitnessstudio auch recht schnell Erfolge sehen und natürlich wirst du dann auch stolz drauf sein. Eine passende Fitnessernährung und hübsche Gym Klamotten tun dann ihren Rest und man hat sich völlig in die Person im Spiegel verschossen. Leute, die hier alle 5 Minuten ihr T-Shirt heben müssen und ihr Sixpack betrachten, sind einfach gruselig. Schön, dass du deine Ziele erreichst, aber Understatement ist hier auf der Fläche King. Später in der Umkleide passt das dann schon eher in die Studio-Knigge, aber sabbern solltest du dabei auch nicht. Auch mal ein Schnappschuss im Spiegel zu machen ist verständlich, aber etliche übertriebene Selfies mit Duckface wirken von Außen einfach komisch, denn hier stellt sich auch wieder die Frage, ob man zu Sport gekommen ist oder zum Catwalk auf den Laufsteg.

6. Nur am Handy hängen

Wer nur am Handy hängt, der ist am Ende im Gym dann auch am falschen Ort. Zum Verhalten im Fitnessstudio gehört es, Sport zu machen. Klar hat man zwischen den Sätzen auch Pause, aber alles andere, was du mit dem Handy machst, außer das Lied zu wechseln oder mal schnell der Freundin zu schreiben, macht einfach keinen Sinn. Die einzige Technik neben der Musik im Ohr ist maximal ein Fitnesstracker, aber das sollte es dann auch gewesen sein. So lang sind die Pausen dann auch nicht… Das Problem ist hierbei auch, dass Leute, die auf dein Gerät warten, einfach genervt sind, weil du dieses unnötig blockierst. Abgesehen von der Fitness-Knigge leidet auch hier dein Training, da deine Konzentration auch nicht mehr beim Sport ist, sondern bei Amazon, Facebook oder sonst wo.

7. Den Trainer und Besserwisser spielen

Es gibt nichts Peinlicheres als anderen zu erklären, wie sie trainieren sollen, wenn man selber eher sporadisch Sport macht oder sogar zum ersten Mal im Fitnessstudio ist und der eigene Bierbauch gegen die eigenen Diättips und Bauchübungsvorschläge sprechen. Auch die Leute, welchen dem erfahrenen Trainer erklären, warum sie eine Übung falsch machen, werden zwar dann auch vom Trainer wieder in Ruhe gelassen, aber intern gelten solche Leute als beratungsresistent.

8. Sei offen für Neues

Sich über Fitness zu unterhalten und auszutauschen ist wichtig, aber man lernt nie aus. Die eigene Offenheit für Neues ist hier das A&O, denn man weiß nie, mit wem man sich unterhält. Ein Trainer, der Sportlehrer ist, hat mit einer höheren Wahrscheinlichkeit recht, wenn es um Klimmzüge geht, als der dicke Hans von nebenan. Die medizinischen Grundlagen, die hinter Sport stecken, sind ein Universum für sich und beruhen bilden die Basis für Sportwissenschaften. So lange du dich mit diesen Grundlagen nicht detailliert auseinandersetzt und vor allem auch mal ein Buch ließt, solltest du dir eines merken. Du weißt nichts… Besonders diejenigen, die auch mal im Training variieren und etwas Neues auch in der Praxis ausprobieren, werden hier weit aus erfolgreicher sein.

9. Beim Spotten den Kumpel verrecken lassen

Früher oder später wird jeder einmal Spotten müssen. Wer nicht weiß, was Spotten ist. Damit ist die Hilfestellung von einer zweiten Person an den Kraftgeräten gemeint, um auch noch Wiederholungen zu schaffen, die alleine nicht mehr gehen würden. Wer zum ersten Mal im Fitnessstudio ist, der wird wahrscheinlich nicht gleich gefragt werden, aber es wird irgendwann passieren. Als Erstes einmal. Spotten ist eine verdammte Ehre! Wenn dich jemand im Fitnessstudio fragen sollte, wird alles stehen und liegen gelassen. Das ist so selbstverständlich wie der Oma im Bus den Sitzplatz zu geben. Nur ein Vollpfosten bleibt sitzen. Wirst du zu einem Spotter ernannt, ist das wie eine Auszeichnung. Pipi in den Augen ist hierbei nichts Ungewöhnliches. Aber mit der Auszeichnung kommt auch eine große Verantwortung. Spotten heißt Support und hierbei geht es darum, dass der andere so viele Wiederholungen wie möglich schafft und dabei musst du helfen. Wer beim Spotten nur da steht, ohne am Ende mit anzupacken, der ist so nutzlos wie ein Kühlschrank in Sibirien…

10. Den Boden in eine Hantelscheibenwiese verwandeln

Dein Fitnesscenter Verhalten sollte als Basis eine wichtige und tragende Säule für alle deine Übungen im Studio haben. Räum deinen Scheiß weg! Wer Hantelscheiben auf der Fläche liegen lässt, der benimmt sich einfach asozial. Es ist meistens kein Problem, auch ein paar Scheiben auf den Stangen zu lassen. Das kann sogar praktisch sein, aber wenn du dir eine tollkühne Konstruktion aus drei Hantelbänken am Kabelzug gebastelt haben solltest, dann hast du nicht das Recht wieder in den Freihantelbereich zu gehen und dich darüber aufzuregen, dass es keine Hantelbänke im Studio gibt.

11. Ohne Sportschuhe trainieren

Wer seine Sportschuhe auch draußen anzieht, der sollte diese nicht mehr auf der Fläche anziehen. Das ist dreckig und nervig für die anderen, wenn du den Split von der halben Straße mit auf die Fläche bringst und andere bei ihren Liegestützen sich jedes Mal die Hände aufkratzen. Wenn du von anderen gesehen wirst, wie du hier mit Straßenschuhen trainierst, wirst du den Leuten bereits auf den Sack gehen, obwohl du vielleicht eine coole Socke bist. Versprochen!

12. Die Kleiderordnung

Bei der Frage, was man im Fitnessstudio anzieht, machen sich die Leute tatsächlich am meisten Gedanken. Beim Thema Sportbekleidung gilt. Deine Kleidung sollte locker seine und dich nicht in den Bewegungen einschränken. Das Studio ist zwar kein Laufsteg, aber du solltest dir natürlich auch in deinen Klamotten etwas gefallen. Man feiert beim Sport sich selber und das kann man ruhig zelebrieren. Die Kleidung im Fitnessstudio sollte also funktionell sein und dir Freiheit geben. Eine Kleiderordnung im Fitnessstudio existiert zwar so direkt nicht aber was nicht gerne gesehen wird, ist, wenn Mann und Frau zu viel Haut zeigen. Die berühmten Tanktops, bei denen man die Nippel bei den Kerlen sieht und sonst auch alles Andere, macht als Kleidung keinen Sinn, weil man genauso auch nackt trainieren könnte. Außerdem macht man sich so auch etwas zur Lachnummer, da der einzige Sinn bei solchen Klamotten nur die eigene Darstellung ist, auch wenn das drunter wirklich gut aussieht. Bei den Frauen haben solchen Tops, bei denen man auch von der Seite den kompletten BH sehen kann, die selbe Wirkung.

13. Handtuch benutzen

Ein Handtuch zu benutzen ist für viele, die zum ersten Mal im Fitnessstudio sind, recht ungewohnt, aber gewöhn dich besser dran. Weil andere deinen Arschfaltenschweiß einfach nicht auf dem Gerät haben möchte, mit dem sie dann trainieren. Auch wenn es für dich keinen Sinn macht und du es nicht nachvollziehen kannst, solltest das fehlende Interesse an deinem Faltenschwitz respektieren. Völlig egal, ob Hightech Sporthandtuch oder ein alter Lumpen aus Omas Dachboden. Leg dir auf jeden Fall etwas unter.

14. Keine Geräte blockieren

Ein Gerät zu blockieren, indem man das Handtuch drauf liegen hat, obwohl man nur alle 5 Minuten dort trainiert ist ungefähr so, als würde man sich im Bus auf einen Sitzplatz stellen. Es macht keinen Sinn und andere werden dich hassen. Versprochen! Wenn du ein Gerät benutzt, ist es deines und das wird jeder respektieren. Nutze dies jedoch nicht aus und gehe auf die dunkle Seite der Macht, indem du das Gerät für andere unzugänglich machst. Manche Fitnessstudios haben extra Scheiterhaufen für solche Leute.

15. Flirten ist ok – aber bitte dezent

Überall, wo Männer und Frauen zusammen kommen, wird auch mal geflirtet, das liegt in der Natur des Menschen und ist auch eine schöne Sache. Das Flirten hat aber in der Gym-Knigge einen speziellen Platz. Viele Dinge sollten beim Fitnessstudio Verhalten dezent gemacht werden, aber das Thema Flirten ist besonders vorsichtig zu behandeln. Vergiss nicht, dass du die Menschen im Idealfall auch oft wieder siehst, da du im Idealfall auch recht viel Zeit im Fitnessstudio verbringen wirst. Nichts ist unangenehmer als einen Korb von jemanden auf eine unangebrachte Anmache zu bekommen, man redet dann nicht mehr wirklich miteinander und muss dann jeden Tag nebeneinander trainieren oder schlimmer noch – in der Sauna sitzen, weil man einfach denselben Rhythmus hat. #UltraNoGo!

16. Rasieren in der Dusche – Worst of Verhaltensregel…

Rasieren ist eine intime Geschichte und sollte auch intim und hygienisch zu Hause gemacht werden. Wer zum ersten mal ins Fitnessstudio geht, ist oft froh, wenn er wieder draußen ist und hat nicht unbedingt auch noch Bock, dort seine Intimrasur zu machen, aber es gibt tatsächlich sogar recht viele Leute, die so drauf sind. Sei bitte keiner von ihnen. Bitte… Eine Dusche, in der sich vorher jemand die Eier rasiert hat, bietet nicht wirklich eine schöne Atmosphäre für die eigene Körperpflege. Viele werden hier sagen, die Eier zu rasieren ist etwas anderes als den Bart oder die Beine. Das ist es aber, denn es wird trotzdem von vielen ans unhygienisch angesehen. Als Verhaltensregel im Fitnessstudio ist das Rasieren eine wichtige Sache, die nicht gerne gesehen wird.

17. Die Cardiogeräte desinfizieren

Es ist nervig, aber grade im Ausdauerbereich bei den Cardiogeräten eine wichtige Angelegenheit – verschwitzte Geräte, die von deinem Vorgänger nicht gereinigt worden sind, haben dieselbe Ausstrahlung wie ein Typ, den du beobachtet hast, dass er sich auf dem Klo nicht die Hände gewaschen hat. Dem Kerl die Hand zu schütteln wird dich zwar nicht töten, aber gerne macht man dann doch eher andere Sachen.

Fazit

Wer regelmäßig ins Fitnesscenter geht, der wird schnell das Verhalten, die Knigge und die Regeln im Fitnessstudio kennen. Wichtig ist es, offen zu sein für Neues und vor allem eines – ein Vorbild zu sein!

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