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Vasektomie – Ausführlich informiert die richtige Entscheidung treffen
Für Männer ist die Vasektomie eine nachhaltige Methode zur Verhütung. Alles Wichtige, was man zur Langzeitverhütung wissen muss, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Die Vasektomie ist eine Form der Empfängnisverhütung, bei der beim Mann in einem kleinen Eingriff das Ende des Samenleiters durchtrennt wird. Das ist der Schlauch, der die Spermien von den Hoden zum Penis führt. Die Spermien werden in den Hoden gebildet. Wenn der Samenleiter durchtrennt ist, können die Spermien nicht mehr in die Samenflüssigkeit gelangen, die beim Geschlechtsverkehr austritt.
Vasektomie: Ein Überblick
Eine Vasektomie verhindert, dass beim Geschlechtsverkehr Spermien ejakuliert werden. Die Samenflüssigkeit wird weiterhin wie gewohnt ejakuliert, enthält aber keine Spermien mehr. Das bedeutet, dass keine Schwangerschaft entstehen kann, da die Gebärmutter der Frau nicht befruchtet werden kann.
Die Vasektomie ist sehr zuverlässig – allerdings nicht zu 100 %. Selbst nach einer erfolgreichen Operation wird etwa 1 von 2 500 Männern, die sich einer Vasektomie unterzogen haben, irgendwann in der Zukunft wieder fruchtbar. Das liegt daran, dass sich in seltenen Fällen die beiden Enden des durchtrennten Samenleiters mit der Zeit wieder vereinigen. Alle Details und Antworten auf die Frage „Was ist Vasektomie“ gibt es in den folgenden Abschnitten.
Wie funktioniert eine Vasektomie?
In der Regel wird die Vasektomie unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Die Person, bei der die Vasektomie durchgeführt wird, ist wach, erhält aber eine Injektion in die Haut. Die lokale Anästhesie wird in einen kleinen Hautbereich auf beiden Seiten des Hodensacks oberhalb der Hoden injiziert. Somit ist der Bereich betäubt und es werden keine Schmerzen empfunden.
Auf beiden Seiten des Hodensacks wird ein winziger Schnitt oder ein Einstichloch in die betäubte Haut gemacht. Der Samenleiter ist unter der durchtrennten Haut gut zu sehen und kann mit einem Skalpell oder mit Diathermie durchtrennt werden. Die Diathermie ist ein elektrischer Strom, der die Enden der Röhren durchschneidet und versiegelt. Dadurch wird gleichzeitig die Blutung gestoppt. Manchmal wird auch ein kleines Stück des Samenleiters entfernt.
Das Loch ist so klein, dass oft keine Nähte erforderlich sind. Wenn doch genäht werden muss, werden entweder auflösbare Fäden oder ein spezielles chirurgisches Band verwendet. Der Eingriff dauert etwa 15 Minuten.
Worauf man nach dem Eingriff achten sollte
Nach der Operation, wenn die örtliche Betäubung abklingt, ist der obere Teil des Hodensacks normalerweise einige Tage lang leicht schmerzhaft.
In der Regel treten einige Tage lang Unannehmlichkeiten und Blutergüsse auf, die in der Regel schnell abklingen. Die Beschwerden können dadurch gelindert werden, dass man etwa eine Woche lang Tag und Nacht eng anliegende Unterhosen trägt. Außerdem sollten man in den ersten vier Wochen nach der Operation keine schweren Lasten heben, keine anstrengenden Übungen oder zu starkes Krafttraining machen.
Risiken der Vasektomie
Die meisten Männer haben nach einer Vasektomie keine Probleme. Probleme sind zwar selten, können aber dennoch auftreten.
Wie bei jeder Operation oder jedem Schnitt in der Haut besteht ein geringes Risiko einer Wundinfektion. Der Bluterguss um die Operationsstelle ist manchmal recht auffällig. Er verschwindet jedoch innerhalb von etwa einer Woche. In seltenen Fällen kann Sperma in den Hodensack austreten und eine Schwellung bilden, die eventuell behandelt werden muss.
Einige wenige Männer haben einige Wochen oder Monate nach der Operation ein dumpfes Schmerzgefühl im Hodensack. Dies legt sich normalerweise innerhalb von drei Monaten. Bei einer sehr geringen Anzahl von Männern treten nach der Vasektomie Schmerzen auf, die sich im Laufe der Zeit nicht bessern. Diese können leicht oder stark sein. Sie können im Hodensack, im Penis, in den Hoden oder im Unterbauch auftreten.
Woran erkenne ich, dass der Eingriff erfolgreich war?
Einige Spermien überleben nach der Vasektomie noch mehrere Wochen im stromaufwärts gelegenen Teil des Samenleiters. Diese können noch eine Weile nach der Operation in die Samenflüssigkeit gelangen. Etwa zwölf Wochen nach der Operation wird eine Spermaprobe angefordert, die unter dem Mikroskop auf Spermien untersucht wird.
Sind in dieser Probe keine Spermien zu finden, war die Vasektomie erfolgreich. Wenn Spermien vorhanden sind, wird einen Monat später ein weiterer Test durchgeführt. Bis zur Bestätigung, dass keine Spermien in der Probe vorhanden sind, muss eine andere Verhütungsmethode angewendet werden, um eine Schwangerschaft zu verhindern.
Es kann einige Monate dauern, bis die Samenflüssigkeit frei von Spermien ist. Da es sich um einen dauerhaften Eingriff handelt, bereuen manche Menschen eine Vasektomie, insbesondere wenn sich ihre Lebensumstände ändern. Eine Vasektomie schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.
Was sind die Vorteile der Vasektomie?
Die Vasektomie ist dauerhaft und verringert somit das Risiko einer ungeplanten Schwangerschaft. Sie ist einfacher durchzuführen und wirksamer als die Sterilisation der Frau.
Beeinträchtigt eine Vasektomie den Sexualtrieb?
Nein. Die von den Hoden gebildeten Sexualhormone – z. B. Testosteron – werden weiterhin in den Blutkreislauf abgegeben und werden daher durch eine Vasektomie nicht beeinflusst. Die Vasektomie verringert auch nicht die Menge des beim Sex ausgestoßenen Samens. Spermien tragen nur einen winzigen Teil zur Samenflüssigkeit bei. Das Sperma wird in den Samenbläschen und der Prostata gebildet, die weiter oben liegen.
Der Sex kann sogar angenehmer sein, da die Sorgen oder Unannehmlichkeiten anderer Verhütungsmethoden wegfallen.
Was geschieht mit den Spermien?
Die Spermien werden nach wie vor in den Hoden gebildet. Sie können die blockierten Samenleiter nicht passieren und werden vom Körper aufgenommen.
Ist eine Vasektomie reversibel?
Es ist sehr wichtig, eine Vasektomie nur dann in Betracht zu ziehen, wenn man sicher ist, dass man selbst und der Partner keine Kinder oder weitere Kinder wollen. Man sollte alle möglichen Situationen in Betracht ziehen, einschließlich einer Tragödie in der Familie oder einer Trennung der Beziehung.
Es ist ratsam, diese Entscheidung nicht in Zeiten der Krise oder des Wandels zu treffen, z. B. nach einem neuen Baby oder einem Schwangerschaftsabbruch. Am besten ist es, die Entscheidung nicht zu treffen, wenn es in der Beziehung zum Partner größere Probleme gibt.
Die Sterilisation des Mannes gilt als dauerhaft, aber einige private Anbieter bieten die Umkehrung der Vasektomie an, und die Erfolgsquoten dafür werden wie folgt angegeben:
- 75 % führen zu einer Schwangerschaft, wenn die Umkehrung innerhalb von 3 Jahren nach der Vasektomie vorgenommen wird.
- 50 – 55 %, wenn seit der Vasektomie 3 – 8 Jahre vergangen sind.
- 40 – 45 %, wenn seit der Vasektomie 9 – 14 Jahre vergangen sind.
- 30%, wenn seit der Vasektomie 15 – 19 Jahre vergangen sind.
- Weniger als 10 %, wenn seit der Vasektomie mehr als 20 Jahre vergangen sind.
Reversible Langzeitverhütung
Man sollte daran denken, dass es reversible Formen der Langzeitverhütung (LARC) gibt, die sehr wirksam sind und diese als Paar in Betracht ziehen, bevor man die Entscheidung einer Vasektomie trifft. Sie sind alle für Frauen gedacht.
Um zu garantieren, dass jede Person ihre Sexualität leben kann, ohne eine ungeplante Schwangerschaft zu riskieren, ist wichtig für beide Partner, sich umfangreich über das gesamte Spektrum der Verhütungsmethoden zu informieren. Im Idealfall sind beide Partner mit der Entscheidung für eine Vasektomie einverstanden. Es ist jedoch rechtlich nicht erforderlich, die Zustimmung des Partners einzuholen.