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Die Rohrreinigung steht an: Worauf Hauseigentümer achten sollten

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Verstopfte oder stark verschmutzte Abflussrohre können langfristig zu ernsten Schäden an der Gebäudestruktur führen. Um solche Probleme zu vermeiden oder rechtzeitig zu beheben, ist eine fachgerechte Rohrreinigung notwendig.
Dabei gilt es, verschiedene Aspekte zu berücksichtigen – von der Ursache der Verstopfung über die geeigneten Reinigungsmethoden bis hin zu rechtlichen und baulichen Besonderheiten. Ein Überblick über die wichtigsten Punkte.
Ursachen und Anzeichen für eine notwendige Rohrreinigung
In den meisten Fällen kündigt sich der Reinigungsbedarf schleichend an. Gurgelnde Geräusche in den Abflüssen, unangenehme Gerüche aus dem Rohrsystem oder ein verzögerter Wasserabfluss sind typische Anzeichen dafür, dass sich Ablagerungen in den Leitungen gebildet haben und dass es an der Zeit ist, einen Experten, zum Beispiel die Next Kanaltechnik GmbH, zu kontaktieren. Die Ursachen für Probleme dieser Art sind vielfältig.
In Küchenleitungen setzen sich häufig Fette und Speisereste ab, im Bad sind es Haare, Seifenreste und Kalk. Wurzeleinwuchs von außen kann ebenfalls ein Problem darstellen – insbesondere bei älteren Häusern mit undichten oder schlecht gewarteten Abwasserleitungen.
Unterschiedliche Reinigungsmethoden: Worauf sollte man achten?
Je nach Schweregrad der Verschmutzung kommen unterschiedliche Reinigungsmethoden zum Einsatz. Bei leichten Ablagerungen reicht mitunter eine mechanische Reinigung mit Spiralen oder Hochdruckspülung aus. Dabei wird das Rohrinnere mit Wasser unter hohem Druck durchgespült, wodurch lose Ablagerungen entfernt werden. Für hartnäckige Verkrustungen können rotierende Fräsköpfe an Spiralen eingesetzt werden, die das Material aus den Leitungen schleifen.
Chemische Reinigungsmittel sind in Haushalten weit verbreitet, sollten – wenn überhaupt – jedoch mit Vorsicht verwendet werden. Ihre Wirkung ist oft begrenzt, insbesondere bei tieferliegenden oder fest verkrusteten Ablagerungen. Zudem können sie die Rohrmaterialien angreifen oder im schlimmsten Fall Reaktionen mit anderen Substanzen im Rohrsystem hervorrufen. Auch aus ökologischer Sicht ist ihr Einsatz kritisch zu betrachten.
Rohrreinigung im privaten Gebäudebereich: Zuständigkeiten und bauliche Besonderheiten
In Einfamilienhäusern liegt die Verantwortung für die Rohrinfrastruktur in der Regel vollständig beim Eigentümer. Dazu zählen nicht nur die innenliegenden Abflussleitungen, sondern auch die Grundleitungen bis zur Grundstücksgrenze. Bei Mehrfamilienhäusern ist die Lage komplexer: Hier teilen sich Eigentümergemeinschaften häufig die Verantwortung, wobei genaue Regelungen in der Teilungserklärung oder in Vereinbarungen mit der Hausverwaltung definiert sind.
Eine regelmäßige Inspektion der Rohre, zum Beispiel mit Kamerasystemen, kann dazu beitragen, Probleme frühzeitig zu erkennen. Besonders bei älteren Gebäuden mit Leitungen aus Gusseisen, Steinzeug oder Asbestzement sind regelmäßige Kontrollen sinnvoll, da diese Materialien im Laufe der Zeit korrodieren oder brüchig werden können. Auch im Kontext eines neuen, modernen Bads sollte die Rohrinfrastruktur den gestiegenen technischen Anforderungen standhalten – nicht nur aus Komfortgründen, sondern auch zur langfristigen Werterhaltung der Immobilie.
So wichtig: Prävention durch regelmäßige Wartung
Ein Rohrsystem ist auf Dauer nur funktionsfähig, wenn es nicht überlastet oder durch unsachgemäßen Gebrauch beschädigt wird. Fett, Speisereste, Hygieneartikel oder Farbe und Lösungsmittel gehören grundsätzlich nicht in die Abflüsse. Regelmäßige Wartungen, etwa durch Spülungen mit heißem Wasser oder eine fachgerechte Inspektion im Intervall von mehreren Jahren, können dazu beitragen, kostspielige Schäden zu vermeiden. Auch Rückstausicherungen sind ein relevanter Punkt. Besonders bei Starkregenereignissen kann Wasser aus dem öffentlichen Kanalnetz in tief liegende Räume wie Keller zurückdrücken. Um dies zu vermeiden, sollten funktionierende Rückstauklappen installiert und regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden.
Kostenfaktoren und Versicherungsfragen
Die Kosten für eine Rohrreinigung können stark variieren, abhängig von Umfang und Aufwand der Maßnahme. Kleinere mechanische Reinigungen sind in der Regel günstiger als aufwendige Kamerainspektionen oder Tiefbauarbeiten zur Freilegung beschädigter Leitungen. Wichtig ist, die Preise vor Beauftragung genau zu prüfen und möglichst mehrere Angebote einzuholen.
Versicherungsrechtlich ist zu klären, ob Schäden durch verstopfte oder defekte Rohre über eine Wohngebäudeversicherung gedeckt sind. In vielen Policen sind Rohrbruchschäden enthalten, allerdings nicht unbedingt die Kosten für Reinigungs- oder Wartungsmaßnahmen. Ob und in welchem Umfang Versicherungsschutz besteht, sollte im Vorfeld überprüft werden, um im Schadensfall keine bösen Überraschungen zu erleben.
Fazit
Die Rohrreinigung ist ein notwendiger Bestandteil der Instandhaltung von Wohngebäuden. Sie dient nicht nur der Beseitigung akuter Verstopfungen, sondern auch der Vorbeugung von langfristigen Schäden. Eine sorgfältige Auswahl der Reinigungsmethode, die Beachtung baulicher Gegebenheiten und regelmäßige Wartung sind entscheidend für den langfristigen Werterhalt der Immobilie. Dabei spielt auch die Hygiene im Leitungssystem eine Rolle – insbesondere in Bezug auf mögliche gesundheitliche Risiken durch Keime wie Legionellen, die sich in stagnierendem Wasser oder bei mangelhafter Wartung vermehren können. Hausbesitzer sollten das Thema nicht aufschieben, sondern im Sinne einer vorausschauenden Instandhaltung regelmäßig im Blick behalten.