Mudras

Finger Yoga – Die 10 besten Mudras und ihre Wirkung

Von |20. November 2022|Lesezeit: 10,6 Min.|
Finger Yoga hat viele positive Auswirkungen auf Körper und Geist. Die Mudras der Fingerübungen sind kaum bekannt und haben es dennoch in sich.

Finger Yoga hat viele positive Auswirkungen auf Körper und Geist. Die Mudras der Fingerübungen sind kaum bekannt und haben es dennoch in sich.

Finger Yoga ist selbst in der Yogawelt eine eher unbekannte Sache, aber die kleinen unscheinbaren Übungen sollen eine große Auswirkung auf den Körper haben. Alles was du über die beruhigenden Übungen mit den Fingern und Händen sowie die wichtigsten Übungen wissen musst, erfährst du hier im Artikel

Inhalt:

Finger Mudras - Die HändeAls wichtiger Teil in der Yogapraxis wird den Finger Mudras dennoch nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt und so wissen die meisten Yogis auch so gut wie nichts über die Fingerübungen. Nichts benutzen wir so viel im Alltag wie unsere Hände. Wir kochen, Schreiben schnell auf der Tastatur im Büro die nächsten E-Mails und berühren unsere Liebsten. All das Feingefühl und die Sensibilität sind natürlich selbstverständlich. Unsere Hände können allerdings noch einiges mehr und so können wir mit den richtigen Techniken viel bewirken. Ruhe wird in unserer stressigen Welt immer wichtige. Hier setzen bereits viel Mudras an und so kann der Praktizierende durch bestimmte Handhaltungen zu mehr Entspannung gelangen.

Was sind Mudras?

Übersetzt heißt „Mudra“, „Das, was Freude gibt“. Die Idee ist, dass durch die Haltungen der Hände auch Energien gelenkt werden können und der Körper durch entsprechende Übungen auch entsprechend reagiert. In Indien werden die Finger Mudras weit aus öfters praktiziert als die eigentlichen Asanas. Ganz bei uns im Westen angekommen ist das allerdings noch nicht. Wenn man die Mudras bei uns dann doch einmal praktiziert, beschränken sich diese meistens auf einige wenige. Oft werden diese dann auch praktiziert, ohne wirklich zu wissen, warum.

Mudras im Alltag nutzen

Wer regelmäßig übt, der profitiert von den Mudras natürlich auch im Alltag. So kann zum Beispiel der Stau auf dem Weg zur Arbeit eine gute Gelegenheit werden, um Finger Yoga zu praktizieren. Vor einer Präsentation kann die entspannende Wirkung ideal in einem kurzen Moment genutzt werden, um sich neu zu sortieren und zu konzentrieren.

Wichtig bei den Mudras ist allerdings, dass diese auch ganzheitlich geübt werden und man somit auch mit dem Geist voll und ganz bei den Übungen ist. Finger Mudras sind meditative Übungen und so sollte auch eine bestimmte Körperhaltung eingenommen werden. Der Geist konzentriert sich nun auf die Position und Haltung der Hände sowie eine geistige Affirmation.

Die Wirkung von Mudras

Der größte Vorteil am Praktizieren der Finger Mudras ist der, dass der Übende keinerlei Erfahrung im Yoga generell braucht. Somit kann gleich losgelegt werden. Die Mudras sind einfach und haben viele Vorteile. Generell unterscheidet man bei den Mudras drei Kategorien. Beruhigende Mudras entspannen und helfen dem Übenden zur Ruhe zu kommen. Spannungslösende Mudras hingegen helfen gegen Kopfschmerzen und bauen Stress ab. Motivierende und aktivierende Mudras geben neue Energie und beleben den Geist. Die Wirkung der Fingerhaltungen ist auch bereits vielfach bewiesen und so können die Übungen gezielt zum Bündeln und fokussieren der Konzentration auf die verschiedensten Bereiche eingesetzt werden.

Beruhigende und entspannende Mudras

Der größte Vorteil bei Finger Mudras ist die Entspannung. Spezielle Mudras, wie das Jnana Mudra oder auch Trommel Mudra genannt helfen besonders gut gegen die innere Nervosität und Anspannung.

Spannungslösende Mudras – gegen Kopfschmerzen

Wer regelmäßig Finger Yoga über den Tag verteilt praktiziert, beugt Kopfschmerzen vor. Auch bei akuten Kopfschmerzen können die Mudras helfen. Am bekanntesten für eine gute Hilfe gegen Spannungskopfschmerzen innerhalb der Mudra-Lehre ist das Mahasirs Mudra.

Motivierende und aktivierende Mudras

Die Fingerübungen können auch aktivieren und beleben. So kann man gestärkt in den Alltag zurückkehren. Spezielle Mudras wie das Pran-Mudra sind in der Mudra-Lehre hierfür besonders beliebt.

Die Bedeutung der einzelnen Finger

In der Mudra-Lehre werden den einzelnen Fingern verschiedene Bedeutungen gegeben. Somit kann man durch das Wissen der Auswirkungen in der Praxis sogar eigene Schwerpunkte setzen. Oft genügt sogar das Halten oder ein leichtes Drücken der einzelnen Finger, um die Mechanismen auszulösen.

  • Der Daumen – reguliert die Sorgen
  • Der Zeigefinger – wirkt positiv auf Ängste
  • Der Mittelfinger – hilft gegen Wut
  • Der Ringfinger – für die Arbeit mit Trauer
  • Der kleine Finger – wirkt entschleunigend

Die Praxis – So geht’s – Die 10 besten Mudras

Wichtig bei der Finger-Yoga-Praxis ist ein angenehmes und ruhiges Setting und Umgebung. Dein Umfeld sollte unbedingt frei von Ablenkungen sein, damit du dich voll auf deine Übungen konzentrieren kannst. Am besten übst du deine Mudras im Sitzen auf einer Decke oder einer dicken Yogamatte. Hier bietet sich der Lotus- oder Schneidersitz an. Wer hier Probleme in den Gelenken haben sollte oder Rückenschmerzen bekommen sollte, für den gibt es einen kleinen Trick. Durch das Anheben der Hüfte werden die Gelenke entlastet. Der Schneidersitz ist hier natürlich angenehmer als der Lotussitz. Yogakissen und Meditationsbänke haben teilweise auch angewinkelte Sitzflächen, das hilft der Wirbelsäule zusätzlich in der natürlichen S-Form zu bleiben und macht die Sitzung müheloser. Ob du dich für ein Yogakissen oder eine Meditationsbank entscheidest, ist am Ende aber auch irgendwo Geschmackssache. Oft reicht zum Heben der Hüfte auch ein Yogabolster oder für die kurzen Übungen sogar ein Yogablock aus.

Die Wirbelsäule sollte aufrecht und grade bleiben. Das stellt eine Verbindung nach oben dar und außerdem wirkt sich eine stolze offene Haltung auch umgekehrt auf unsere Emotions-Welt aus. Das wäre also das optimale Stetting für deine Yoga Mudra Praxis. Natürlich kannst du die Fingerübungen auch im Liegen, Stehen oder Gehen praktizieren. In erster Linie ist eine regelmäßige Praxis für das Manifestieren der Wirkungen in uns nötig. Somit kann auch im Alltag zwischendurch, zum Beispiel im Aufzug, praktiziert werden, wobei eine Praxis in optimaler Umgebung natürlich effektiver ist.

1. Hakini Mudra

Finger Yoga - Hakini Mudra

So geht’s:

Lege alle fünf Finger aneinander. Dabei sind die Daumen zu dir gewendet und die Hände nehmen die typische Gebetshaltung ein. Deine Zunge liegt locker in deinem Mund. Versuche tief einzuatmen und noch tiefer auszuatmen.

Wirkung:

Das Hakini Mudra wirkt entspannend und fördert deine Konzentration. Durch den Fokus auf alle fünf Finger wird bei dieser Fingerübung deine Entspannung und gleichzeitig deine Aufnahmefähigkeit gefördert.

2. Shakti Mudra

Finger Yoga - Shakti Mudra

So geht’s:

Die beiden kleinen Finger und Ringfinger berühren sich bei der Übung. Mittelfinger und Zeigefinger liegen dabei über dem Daumen und umschließen ihn. Die Hände befinden sich vor der Brust.

Wirkung:

Das Shakti Mudra hilft dir beim Finger Yoga inneren Stress abzubauen, loszuwerden und wichtige Geborgenheit bei dir selbst zu finden. Wir kommen besser bei uns selbst an und können uns besser zentrieren.

3. Dhyana Mudra

Finger Yoga - Dhyana Mudra

So geht’s:

Beide Handflächen werden mit den Handflächen nach oben in den Schoss gelegt. Die rechte Hand liegt dabei auf der Linken und die Daumenspitzen berühren sich.

Wirkung:

Das Dhyana Mudra ist das Symbol für tiefste Meditation. Der Mittelpunkt der meisten Meditationen ist das Fokussieren der Gedanken auf ein Objekt. Das Dhyana Mudra hilft und bei unserem Meditations-Mittelpunkt zu bleiben.

4. Ksepana Mudra

Finger Yoga - Ksepana Mudra

So geht’s:

Beide Zeigefinger liegen gestreckt aufeinander und die restlichen Finger sind verschränkt. Wichtig ist, dass sich zwischen den Händen ein Hohlraum bildet und die beiden Daumen sich überkreuzen. Du kannst das Yoga Mudra im Stehen oder im Sitzen praktizieren.

Wirkung:

Das Ksepana Mudra ist die Geste des Loslassens. Durch die Konzentration auf die beiden Zeigefinger werden laut der Mudra-Lehre die Ängste gemindert und man kann besser entspannen.

5. Mahasirs Mudra

Finger Yoga - Mahasirs Mudra

So geht’s:

Die beiden Fingerkuppen des Zeigefingers und Mittelfingers werden hier sanft gegen den Daumen gedrückt. Der Ringfinger drückt dabei in den Daumen ballen. Wichtig ist, das versucht wird den kleinen Finger abzuspreizen. Das klappt nicht immer perfekt, wird aber mit der Zeit leichter.

Wirkung:

Die Übung ist gut gegen Stress und Kopfschmerzen. Außerdem wirkt das Yoga Mudra spannungslösend und wirkt besser, je regelmäßiger es praktiziert wird.

6. Pran Mudra

Finger Yoga - Pran Mudra

So geht’s:

Das Pran Mudra ist im Finger Yoga eines der am einfachsten zu haltenden Fingerübungen und somit eignet es sich auch für längere Meditationen. Der Daumen, kleine Finger und Ringfinger berühren sich. Der Mittel und Zeigefinger liegen dabei aneinander. Gerne kannst du in deiner Meditationshaltung die Hände auf den Oberschenkeln ablegen.

Wirkung:

In der Yoga-Lehre beeinflussen die Finger Mudras positiv den Energiefluss unseres Körpers. Speziell das Pran Mudra wirkt auf unser Wurzel-Chakra, befreit uns von Urängsten und schenkt uns Selbstvertrauen.

7. Zeit Mudra

Finger Yoga - Zeit Mudra

So geht’s:

Die Daumen berühren sich und alle restlichen Finger liegen auf dem Daumenballen. Wichtig ist es, dass die Arme auf waagerecht sind und die Hände sich vor dem Magen befinden.

Wirkung:

Das Zeit Mudra gibt dir Ruhe und Festigkeit. Es hilft dir, dich wieder zu erden. Du richtest dich so wieder nach oben und gleichzeitig zu dir selber aus und holst dir wieder deinen „eigenen“ Rhythmus und deine eigene Kraft.

8. Vishnu Mudra

Finger Yoga - Vishnu Mudra

So geht’s:

Zeigefinger und Mittelfinger werden gebeugt in die Handfläche gelegt. Ringfinger und der kleine Finger sowie der Daumen bleiben dabei aufgerichtet. Begonnen wird die Wechselatmung mit der Einatmung durch das linke Nasenloch, indem der Daumen das rechte Nasenloch verschließt. Nun verschließt du das linke Nasenloch mit dem Ringfinger und atmest aus. Durch dasselbe Nasenloch atmest du auch wieder ein und wechselst nach der Einatmung wieder das Nasenloch. Wichtig ist jeweils eine komplette und langsame Atmung. Am besten, du zählst beim Ein- und Ausatmen jeweils bis 4. Fortgeschritten kann zwischendrin die Luft auch angehalten und hier auch bis 4 gezählt werden.

Wirkung:

Das Vishnu Mudra ist eines der bekanntesten Mudras, auch weil es Teil der Pranayama Übung ist. Die Wechselatmung wirkt ausgleichend und harmonisierend auf die Körperhälften. Außerdem hilft das Mudra die Lungenkapazität zu erhöhen und die Atmung zu kontrollieren. Ruhe und Gelassenheit werden durch den Anker des Atmens gefördert.

9. Anjali Mudra

Finger Yoga - Anjali Mudra

So geht’s:

Bringe beide Handflächen vor deinem Herzen zusammen und konzentriere dich auf dein Herz Chakra. Das Mudra eignet sich besonders zum Abschluss einer Meditation, um Dankbarkeit für die eigene Yoga- oder Meditationspraxis zu kultivieren und fördern.

Wirkung:

Das Anjali Mudra ist auch ein sehr bekanntes Mudra und so begegnet es dir wahrscheinlich in jeder Yogaklasse mindestens einmal. Das Yoga Mudra hat eine ausgleichende Wirkung und bringt die rechte und linke Gehirnhälfte zusammen. Außerdem steht das Mudra in der Mudra-Lehre für Dankbarkeit und Frieden.

10. Jnana Mudra

Finger Yoga - Jnana Mudra

So geht’s:

Lege deine Handrücken bequem in der Meditation auf deinen Oberschenkeln ab. Deine Hände sind dabei geöffnet und Daumen und Zeigefinger berühren sich. Die mühelose Haltung eignet sich sehr gut für längere Meditationen.

Wirkung:

Das Finger Mudra wirkt durch die offene Haltung inspirierend und kultiviert Offenheit in dir. Werden die Handflächen nach unten gehalten, nennt man die Haltung Chin Mudra. Diese wirkt dann eher erdend und fördert die Intuition.

11. Das extra Mudra – Sampurna Mudra

Finger Yoga - Sampurna Mudra

So geht’s:

Lege die Hände vor deinem Herzen aneinander und verschränke deine Finger und Daumen. Die Zeigefinger jedoch berühren sich und zeigen zum Himmel.

Wirkung:

Das Sampurna Mudra wirkt harmonisierend. Die Geste des Loslassens hilft zu entspannen und fördert gleichzeitig die Konzentration.

Fazit

Auch beim Finger Yoga sind die beiden wichtigsten Regeln wie beim Yoga generell zum Einen das Ausprobieren. Wer die Finger Mudras nicht ausprobiert, kann schlicht nicht mitreden, da man erst über sich wirklich Bescheid weis, wenn man etwas auch probiert hat. Wer oft Kopfschmerzen hat, für den kann sich die regelmäßige Praxis spezieller Mudras lohnen. Dennoch ist die Praxis selber die Voraussetzung Nummer 1 hierfür. Zum anderen ist die Regelmäßigkeit auch ein sehr wichtiger Faktor in der Praxis. Unser Körper und Geist benötigen ihre Zeit, um Neues zu manifestieren und sich zu entwickeln. Am besten geben wir uns Zeit und unterstützen und mit einer möglichst ungestörten und regelmäßigen Praxis.