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Leben mit Demenz: Praktische Tipps für Angehörige und Betreuer

Von |25. September 2023|Lesezeit: 2,6 Min.|

Von der Bedeutung von Geduld und Verständnis über Sicherheitshilfen wie Notfallknöpfe bis hin zur emotionalen Selbstfürsorge werden verschiedene Aspekte beleuchtet, die den Alltag erleichtern können. Foto: JD Mason / Unsplash.com

Die Diagnose einer Demenz, sei es Alzheimer oder eine andere Form, verändert nicht nur das Leben der Betroffenen, sondern auch das ihrer Angehörigen und Betreuer. Die fortschreitende Erkrankung bringt viele Herausforderungen mit sich. Doch durch richtiges Verständnis, Geduld und geeignete Hilfsmittel kann der Alltag für alle Beteiligten erleichtert werden.

Verständnis und Geduld aufbauen

Erinnern Sie sich stets daran, dass Menschen mit Demenz oft das Gefühl haben, den Halt in ihrer eigenen Welt zu verlieren. Wutausbrüche, Verwirrung oder Traurigkeit sind häufige Reaktionen. Es ist nicht immer einfach, ruhig zu bleiben, doch Ihr Verständnis kann dem Erkrankten helfen, sich sicherer zu fühlen.

Struktur und Routine schaffen

Ein strukturierter Tagesablauf kann Orientierung bieten. Routinen sind oft beruhigend für Menschen mit Demenz und können dazu beitragen, dass sie sich weniger verloren oder überfordert fühlen.

Sicherheit geht vor

Hier ist der Notfallknopf bei Demenz und Alzheimer ein hilfreiches Instrument. Dieser Knopf ermöglicht es dem Betroffenen, im Notfall schnell Hilfe herbeizurufen. Einige Systeme sind so konzipiert, dass sie automatisch einen Alarm auslösen, wenn eine Person zu Hause stürzt oder das Haus verlässt. Solche Technologien können entscheidend dazu beitragen, dass Angehörige sich weniger Sorgen machen und dem Betroffenen mehr Freiheit ermöglichen.

Klare Kommunikation

Nutzen Sie einfache und klare Anweisungen. Komplexe Sätze oder mehrere Fragen auf einmal können verwirrend sein. Es ist oft hilfreich, Augenkontakt herzustellen und den Namen der Person zu verwenden, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.

Förderliche Umgebung schaffen

Vermeiden Sie übermäßigen Lärm oder andere Ablenkungen. Ein ruhiger Raum mit wenig Ablenkung kann dem Betroffenen helfen, sich zu konzentrieren und weniger ängstlich oder verwirrt zu sein. Auch die Gestaltung des Zuhauses sollte den Bedürfnissen der Betroffenen entsprechen – beispielsweise durch gut beleuchtete Räume und Orientierungshilfen.

Erinnerungen nutzen

Fotos, Musik oder andere Erinnerungsstücke können Trost spenden und dabei helfen, vergangene Zeiten in Erinnerung zu rufen. Es kann hilfreich sein, ein Fotoalbum oder eine Playlist mit Lieblingssongs bereitzuhalten.

Aktivitäten und Bewegung fördern

Einfache Aktivitäten, die Spaß machen und die Fähigkeiten des Betroffenen berücksichtigen, können sein Selbstwertgefühl stärken. Spaziergänge an der frischen Luft, leichte Gymnastik oder einfache Handarbeiten können sowohl den Körper als auch den Geist stimulieren.

Professionelle Unterstützung suchen

Es gibt zahlreiche Organisationen und Gruppen, die Unterstützung und Schulungen für Familienmitglieder und Betreuer von Menschen mit Demenz anbieten. Diese können wertvolle Tipps und Ratschläge geben und ein Gefühl der Gemeinschaft vermitteln.

Eigene Gefühle im Blick behalten

Die Pflege eines Menschen mit Demenz kann emotional belastend sein. Es ist wichtig, dass Sie auch auf sich selbst achten und sich Pausen gönnen. Gespräche mit Freunden, Familie oder professionellen Beratern können eine wertvolle Unterstützung sein.

Technologien als Unterstützung

Moderne Technologie kann den Alltag erheblich erleichtern. Abgesehen vom zuvor erwähnten Notfallknopf gibt es viele Apps und Geräte, die an Medikamenteneinnahme erinnern, den Weg nach Hause zeigen oder einfach nur die Zeit ansagen.

Fazit

Ein Leben mit Demenz ist für alle Beteiligten herausfordernd. Doch mit den richtigen Strategien, Verständnis und Geduld kann der Alltag erträglicher und sogar bereichernd gestaltet werden. Es ist wichtig, sich regelmäßig Unterstützung zu holen und sich selbst nicht zu vergessen. Mit den oben genannten Tipps können Sie hoffentlich den Alltag eines Menschen mit Demenz und Ihren eigenen ein wenig erleichtern.