Bauschäden

Wie entstehen Salzausblühungen?

Von |25. Oktober 2023|Lesezeit: 2,6 Min.|

Foto: Milo Textures / Pexels.com

Stößt man am häuslichen Mauerwerk auf weißliche Verfärbungen, handelt es sich nicht selten um Salzausblühungen. Wie diese entstehen, man sie von Schimmel unterscheidet und was man tun kann, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Wenn man am Mauerwerk weißliche Verfärbungen entdeckt, ist der Schock erst einmal groß. Oft halten Betroffene die Ausblühungen für Schimmel. Gewissheit bringt in der Regel die Kratzprobe, da Salze aus mineralischem Material bestehen und Schimmel aus organischem. Weist die Probe eine trockene Grobkörnigkeit auf, ist es wahrscheinlich, dass es sich um Salze handelt. Ist die Konsistenz allerdings eher schmierig bzw. glatt, handelt es sich wahrscheinlich um Schimmel. Im Zweifel sollte ein Fachmann bzw. eine Fachfrau hinzugezogen werden. Wie aber kommt es überhaupt zu Salzablagerungen im Mauerwerk?

Ursachen von Salzausblühungen am Mauerwerk

Salzausblühungen zählen zu den Bauschäden (1) und sollten daher ernst genommen werden. Die Ursachen können unterschiedlich sein, wobei Feuchtigkeit stets der Auslöser ist. Durch Feuchtigkeit lösen sich Salze, die durch kapillaren Transport bzw. Feuchtetransport (2) an die Oberflächen des Gemäuers gelangen. Dort trocken die in der Feuchtigkeit gelösten Salze wieder aus und zurückbleiben die typischen hellen kristallinen Ausblühungen.

Problematisch sind in der Regel weniger die Salze, sondern die Feuchtigkeit, welche das Gemäuer mit der Zeit porös macht. Auch wenn der Entstehungsmechanismus von Salzausblühungen stets derselbe ist, können die Ursachen der Feuchtigkeit verschieden sein. In der Regel ist die Ursache eine unzureichende Abdichtung des Mauerwerkes durch die horizontale oder vertikale Absperrung, wodurch Feuchtigkeit aus dem Erdboden in das Gemäuer gelangt. Salzausblühungen können aber auf die Folge von Leckagen im Haus sein, weshalb stets zeitnah gehandelt und ein Fachmann bzw. eine Fachfrau hinzugezogen werden sollte.

Ein weiteres Problem von Salzausblühungen ist die hygroskopische Feuchte. Da Salze Feuchtigkeit anziehen, gelangt bei Salzausblühungen auch die Feuchtigkeit aus der Luft nach und nach an die betroffenen Stellen und dringt dort ebenfalls in das Gemäuer ein.

Woher kommen die Salze?

In der Regel kommen die Salze aus dem Baustoff selbst oder dem Boden. Seltener aus Gebrauchswässern oder der Luft. Zu den häufigsten Salzen zählen Carbonate, Chloride oder Sulfate. Nitratsalze kommen vor allem in der Landwirtschaft, zum Beispiel an Stallungen vor. Streusalze (Winterstreu) können durch Spritzwasser ebenfalls zu Ausblühungen führen. Die Zusammensetzung des Salzes in Kombination mit dem Ort des Auftretens gibt daher genaue Auskunft über die konkrete Ursache der Salzausblühungen.

Was ist zu tun bei Salzausblühungen?

Salzausblühungen müssen stets zeitnah und individuell beurteilt werden, um zum einen größeren Schäden am Gemäuer vorzubeugen und zum anderen die Ausblühungen langfristig entfernen zu können. Als erstes sollte die Ursache der eindringenden Feuchtigkeit abgestellt werden. Erst dann kann der Austrocknungsprozess beginnen. Auch wenn dann die Ursache der eindringenden Feuchtigkeit abgestellt ist, können durch die im Mauerwerk verbliebene Restfeuchte eine Zeit lang noch weitere Salzausblühungen entstehen. Um dies zu verhindern, wird in der Regel ein Sanierputz auf die betroffenen Wände aufgebracht, welcher wasserabweisend ist und die Feuchte nicht mehr bis zur Oberfläche durchlässt. Gleichzeitig befinden sich im Putz selbst Luftporen, in denen Restsalze beim Austrocknungsprozess auskristallisieren können und somit die Oberfläche schadensfrei bleibt.